
13. Juli 2022 – Unter den italienischen Stahl- und Edelstahleinkäufern wächst die Verärgerung über die indischen Stahlproduzenten und die Stahlexportsteuer. Marktquellen berichten zunehmend, dass sie die 15-prozentige Stahlausfuhrsteuer auf bestimmte Stahl- und Edelstahlerzeugnisse von europäischen Kunden einfordern. Kommt jetzt auch das Schrottexportverbot für das Vereinigte Königreich? Und die EU-Sanktionen gegen Russland werden weiter verschärft.
Kommt das britische Schrottexportverbot?
Die liberal-konservative britische Denkfabrik Bright Blue Group hat vorgeschlagen, die Schrottexporte des Vereinigten Königreichs bis 2030 zu halbieren. Damit soll eisenhaltiger Schrott als Rohstoff für die Stahlindustrie im Lande gehalten werden, ähnlich wie es die Europäische Union mit der neuen Abfallverbringungsverordnung plant und wofür sich die heimischen Stahlhersteller eingesetzt haben.
Stahlschrott wird für grünen Stahl benötigt
Eisen- und Stahlschrott, der als strategischer Rohstoff für die Umstellung auf die grüne Stahlproduktion gilt, wird immer noch häufig aus den großen Industrieländern exportiert und in anderen Ländern, wie der Türkei, recycelt. Dies ist vor allem den westlichen Stahlherstellern ein Dorn im Auge.
Angesichts der schwindenden Zahl kostenloser ETS-Zertifikate in der EU, die zudem an immer strengere CO2-Emissionsanforderungen geknüpft sind, und der kommenden EU-Grenzabgabe (CBAM) besteht für die angeschlagenen britischen Stahlhersteller nun großer Handlungsbedarf. Andernfalls werden ihre Produkte in Zukunft an der EU-Außengrenze mit einer CO2-Steuer belegt.
Indische Stahlexportsteuer, Ärger in Italien wächst
In Italien macht sich unter den Stahlkäufern wachsende Unzufriedenheit breit. Nach der Einführung einer Ausfuhrsteuer von 15 % auf indischen Stahl und rostfreien Stahl fordern die indischen Stahlhersteller ihre Kunden zur Kasse. Und das kommt in Italien, aber auch in vielen anderen EU-Ländern, nicht gut an.
Indien hatte bereits Maßnahmen ergriffen, um Stahlexportsteuern von europäischen Kunden einzufordern.
Inder sollten EU-Safeguard Zölle zahlen?
Aus Marktkreisen wird berichtet, dass man sich fragt, warum die europäischen Abnehmer die Stahlexportsteuer tragen sollen? Im Gegenzug wird nun die Forderung laut, dass die indischen Anbieter künftig auch die Antidumping-, Ausgleichs- und 25 %-Safeguard Zölle zahlen könnten, wenn die indischen Zollkontingente wieder einmal deutlich überbucht wurden.
Dies veranlasst die Stahleinkäufer bereits, Alternativen zu indischem Stahl und Edelstahl in Betracht zu ziehen.
Europäische Union verschärft Russland-Sanktionen weiter
Am 11. Juli 2022 endete die Übergangsfrist, während der es möglich war, bestimmte sanktionierte Produkte aus Russland in die Europäische Union einzuführen oder nach Russland auszuführen, sofern die Verträge vor der Einführung der Sanktionen unterzeichnet wurden.
Betroffene Produkte
Zu den sanktionierten Waren gehören gebrauchte und neue Möbel und deren Ersatzteile, Holzwerkstoffe und andere aus Holz hergestellte Produkte, kaliumhaltige Düngemittel, neue Luftreifen, Zement, Kaviar, Glasflaschen, bestimmte Aluminiumprodukte und andere Waren.
Eisen und Stahl, Zement, Erdöl
Wie berichtet, hatte die EU bereits zuvor Sanktionen gegen den Transit von russischem Eisen, Stahl und Schwarzmetall durch die EU-Mitgliedstaaten verhängt. Nun wird die Liste um Zement und Alkohol erweitert. Ab August wird der Transport von Kohle und ab Dezember der Transport von Erdölprodukten verboten.
Aktuelle News
- Schrotthandel läuft auf Hochtouren
- China Aluminium, EU hebt offiziell Antidumping-Aussetzung auf
- Safeguard Quoten, indischer Stabstahl aus Edelstahl zu 50% überbucht?

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